Karol Beffa Komponist & Klavier

Biografie

Der französisch-schweizerische Musiker Karol Beffa wirkte zwischen sieben und zwölf Jahren als Kinderdarsteller in mehr als fünfzehn Filmen mit (als Achtjähriger interpretierte er Mozart im TV-Film von Marcel Bluwal und spielte ausserdem mit dem Piccolo Teatro di Milano unter der Regie von Giorgio Strehler). Sein Musikstudium verlief parallel zu geistes- und naturwissenschaftlichen Studien.

Er studierte an der École normale supérieure von Paris Geschichte (Licence), Englisch (Maîtrise), Philosophie (Master an der Cambridge University) und Mathematik. 1988 wurde er am Pariser Konservatorium aufgenommen, wo er acht 1. Preise gewann (Harmonielehre, Kontrapunkt, Fuge, Musik des 20. Jahrhunderts, Orchestrierung, Analyse, Stimmbegleitung, Klavierimprovisation). Er bestand als Jahrgangsbester die Lehrzulassung für das Fach Musikerziehung und unterrichtete von 1998-2003 an der Sorbonne. 2003 promovierte Beffa in Musikwissenschaft mit einer Dissertation über die Klavieretüden von Ligeti. Seit 2004 ist er Lehrbeauftragter an der École normale supérieure von Paris. 2012-2013 lehrte er «Création artistique» am Collège de France, und 2015 folgte eine Habilitation.

2000 vertrat Karol Beffa Frankreich bei der internationalen Biennale für junge Kunst in Turin. 2002 war er der jüngste französische Komponist beim Festival Présences. Als Composer in residence des Orchestre national du Capitole de Toulouse (2006-2009) komponierte er insbesondere ein Violinkonzert, uraufgeführt von Renaud Capuçon, und ein Klavierkonzert, uraufgeführt von Boris Berezovski. Er begleitet als Pianist regelmässig Stummfilme und Lesungen von Texten und improvisiert zu Themen, die das Publikum vorschlägt. Er komponierte die Musik zu über zwanzig Filmen und drei Theaterstücken. 2016 erhielt er den Grand Prix lycéen des compositeurs, und 2017 wurde er mit dem Grand Prix de la musique symphonique der SACEM für seine Karriere ausgezeichnet. Zwei Mal, 2013 und 2018, gewann er die «Victoires de la Musique classique».

2015 veröffentlichte Karol Beffa (mit Cédric Villani) Les Coulisses de la création (Flammarion) und 2016 György Ligeti (Fayard). 2017 folgte Parler, Composer, Jouer. Sept leçons sur la musique (Seuil), und 2018 Diabolus in opéra. Composer avec la voix (Alma) und Anagrammes à quatre mains. Une histoire vagabonde des musiciens et de leurs œuvres (mit Jacques Perry-Salkow, Actes Sud). Die letzten monograhischen CDs sind Into the Dark (Aparte), Blow up und En blanc et noir (Indesens) sowie Études (AdVitam).

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Archives

2024 - Composer in Residence
2019
Dienstag, 29. Januar 2019

10:30 Eglise de Saanen

Le roi qui n'aimait pas la musique